Abschiednehmen
Der Abschied von unseren Liebsten fiel uns extrem schwer. Wir organisierten eine "Bye-Bye-Party" und waren überwältigt vom wunderschönen Abend mit unseren Liebsten im Troxler Schlossguet. Anschliessend hiess es unsere Wohnung zu räumen, alle unsere Gegenstände einzustellen und unser Auto für unser Abenteuer vorzubereiten. Natürlich versuchten wir noch so viel Zeit wie möglich mit unseren Liebsten zu verbringen, gleichzeitig mussten wir langsam aufbrechen, da wir auf dem Weg nach Antwerpen noch einige Zwischenstopps einlegen wollten.
Der erste Schock
Als wir am 12. August 2022 losfuhren, entschieden wir uns am Titisee zu übernachten. Am ersten Abend nach unserem Aufbruch besprachen wir, wie wir es mit den verschiedenen Bankkarten handhaben sollen. Aber wo sind denn meine Bankkarten? Ich stellte fest, dass ich meine Bankkarten zuhause vergessen habe. Wie peinlich! Ein solches Malheur bereits an unserem ersten Abend. Folgende Gedanken wie "das kann nicht gut kommen, wir sind für die Reise nicht gewappnet" kreisten durch unsere Köpfe... Wir mussten einen kühlen Kopf bewahren. Es gab ja die Möglichkeit nochmals nach Hause zu fahren. Dies war jedoch keine Option für uns - nochmals Abschiednehmen, nein danke. Die Eltern von Timon haben netterweise(!) einen Tag darauf ein Express-Paket nach Offenburg zu Verwandten aufgegeben. Nun ist nur noch zu hoffen, dass die deutsche Post auch am Samstag Pakete ausliefert.
Wir hatten Glück! Am Samstag gegen Mittag haben wir ein DHL-Fahrzeug gesehen und unser Herz machte einen riesigen Sprung. Als dann der Postbote in unsere Richtung lief und ein Paket - unser Paket - übergeben hatte, waren wir so dankbar, dass sich alle negativen Gedanken im Nu wieder auflösten. Nun kann unsere Reise losgehen.
Antwerpen via Elsass, Luxemburg, Brüssel, Holland
Nach der Verabschiedung von Timons Verwandten fuhren wir ins Elsass (Eguisheim), wo wir meinen Geburtstag verbrachten. Das schöne Städtchen Eguisheim imponierte uns mit den bunten Häuschen und den vielen Störche auf den Dächern.
Anschliessend fuhren wir rund 200km Richtung Luxemburg und übernachteten auf einem schönen Campingplatz am Rande der Stadt. In Luxemburg gab es nebst der weltbekannten Luxemburgerli auch noch viele weitere Sehenswürdigkeiten wie bspw. die Stadtmauer. Zudem besichtigten wir den amerikanischen Militärfriedhof am Rande der Stadt, wo US-Soldaten begraben sind, die am Ende des 2. Weltkrieges im Kampf gegen die deutsche Wehrmacht ihr Leben liessen. Die weissen Kreuze der insgesamt 5076 Gräber wurden bogenförmig vor einer Gedenkkapelle aufgestellt.
Auf dem Weg nach Brüssel gab es ein weiteres geschichtsträchtiges Denkmal zu besichtigen. Der Löwenhügel und das dazugehörende Museum "der Schlacht von Waterloo" waren einfach Weltklasse.
Auch Brüssel hat uns mit ihrer Architektur überzeugt. Die Städte von Europa bieten so viel, das wurde uns wieder bewusst.
Als wir in Antwerpen keinen Campingplatz gefunden haben, entschieden wir uns spontan einen Abstecher an die Nordsee zu machen - Rosamunde Pilcher lässt grüssen. Es hat uns wirklich umgehauen. Die Nordsee war es 100% Wert, dass wir den Umweg gemacht haben. Die Natur, das Meer und der Wind haben uns überwältigt.
Vorbereitung für die Überfahrt
Auf dem Campingplatz in Antwerpen haben wir unser Fahrzeug für die 4-5 wöchige Überfahrt von Antwerpen nach Montevideo vorbereitet. Alle unsere Kleider, Schuhe, Werkzeuge haben wir in unsere Rucksäcke verstaut, welche wir mit dem Flieger nach Buenos Aires mitnehmen möchten. Wir wollten so wenig wie möglich im Fahrzeug belassen, da eine hohe Einbruchgefahr bestehe. Leider hatte nicht alles in unseren Rucksäcke Platz, weshalb wir uns entschieden haben mit den Wanderschuhen nach Buenos Aires zu reisen. Man stelle sich zwei Schweizer Touristen mit Wanderschuhen am Flughafen in Amsterdam vor ;-)
Die Nummernschilder mussten noch ausgewechselt werden, bevor es dann am 23. August 2022 zum zweitgrössten Hafen Europas ging. Die Papiere waren schnell vorbereitet und so konnte Timon (nur 1 Person war erlaubt) mit unserem Fahrzeug aufs Hafengelände hineinfahren. Nach rund 2 Stunden war die ganze Sache erledigt. Viel schwieriger war es nun vom Hafen in Antwerpen in die Stadt zu kommen, da uns kein Taxi abholen wollte. Nach über 2 Stunden Wartezeit hatten wir sowie vier weitere Touristen endlich Glück. Wir drängten uns zu 6 inkl. dem vielen Gepäck in ein Taxi, da wir keine Lust hatten, nochmals so lange warten zu müssen.
Positiv überrascht von Antwerpen
Nach dem wir unser Fahrzeug im Hafen von Antwerpen abgegeben haben, hatten wir noch Zeit für Sightseeing. Die belgische Hafenstadt Antwerpen ist bekannt durch den Drogenhandel und die kriminelle Gangs. Wir durften Antwerpen von der schönen Seite kennen lernen und waren positiv überrascht über die Vielfältigkeit der Stadt. Es hat sich definitiv gelohnt, die Stadt zu besichtigen.