Grenzübertritt Trevelin - Futaleufú

Die Entscheidung, eine kleinere und weniger befahrene Grenze aufgrund unserer Probleme mit dem TIP (Temporärer Import vom Fahrzeug) zu wählen, zahlte sich aus. Die argentinischen Zollbeamte haben nicht bemerkt, dass unser Auto nicht in Argentinien registriert wurde. Wir haben sie logischerweise auch nicht darauf hingewiesen. Hilfreich waren auch die Gehstöcke, die ich aufgrund meines Bänderrisses seit wenigen Tagen benutzte. Diese gewährten uns eine Vorzugsbehandlung und nach einer kurzen Autokontrolle und mit einer Zitrone, Ingwer und Zwiebel weniger, konnten wir den Grenzübertritt passieren. 
In Futaleufú übernachteten wir das erste Mal in Chile. Das River Rafting im scheinbar weltbesten Gebiet liessen wir aufgrund des Wetter's und meines Bänderrisses aus. Nachdem wir einen Grosseinkauf mit frischem Gemüse und Früchte gemacht haben, ging es für uns direkt auf die Carretera Austral. 

Hängenden Gletscher (Ventisquero Colgante) und Cerro Castillo

Mein Bänderriss ist bereits zwei Wochen her und ich kann immer noch nicht laufen. Wir kauften auf der argentinischen Seite (Esquel) Gehstöcke, da das Humpeln auf einem Bein oder Huckepack durch Timon mit der Zeit anstrengend wurden. Wäre spannend gewesen in die Köpfe der Leute zu schauen: Was dachten sie über eine hüpfende Einbeinige oder per Huckepack durch den Campingplatz getragene Extranjero? Für Timon war die Zeit sehr streng, da er nebst dem Kochen, Auto fahren, Einkaufen, etc. alles übernehmen musste. Ich glaube er freut sich, wenn er wieder einmal auf dem Beifahrersitz sitzend die schöne Landschaft geniessen und neben sich vorbei ziehen lassen kann.
Dank physiotherapeutischen Tipps konnte ich nach zwei Wochen den Fuss wieder belasten, doch Timon musste die zwei Wanderungen zum "hängenden Gletscher" sowie "Cerro Castillo" ohne mich unternehmen.

Zum hängenden Gletscher folgt der Weg meist durch Bambusgehölz den Flusslauf entlang. Die Gletscherzunge schiebt sich über den Kamm zwischen zwei Bergen vorwärts. Es scheint, dass in jedem Moment die Eismasse abzukippen scheint, aber nur ein blauweisser Schmelzwasserfall stürzt in die Tiefe. Die Wanderung zum Cerro Castillo war anspruchsvoller und so war Timon einen ganzen Tag unterwegs. Auf der Wanderung lernte er einen Spanier kennen und war so in Gesellschaft unterwegs. Die Wanderung vom Dorf hinauf zu den Füssen der "Schlosszacken" gelegenen Laguna Castillo und wieder zurück beinhalteten über 30km. Man kann sich vorstellen, wie glücklich aber auch müde Timon von dieser Wanderung zurück gekehrt ist. 

Kajaktour in Puerto Tranquilo

In Puerto Tranquilo buchten wir eine Kajaktour zu den "Marmorkapellen". Die extravagante Felsformationen in Ufernähe reflektieren den See so wunderschön. Auf unserer Tour waren drei Personen dabei, welche die Carretera Austral mit dem Fahrrad absolvierten. So kam es, dass wir uns auf der Weiterfahrt der Carretera Austral noch mehrere Male begegnet und tolle Momente erlebten.

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Meggy und Ralf, beide aus der Schweiz, sind schon seit 2020 auf Reisen und verbrachten knapp ein Jahr in Chile. Ihre Telefonnummer erhielten wir von Heidi und Werni, mit denen wir in Brasilien unterwegs waren. Endlich klappte es dann mit einem ersten Bier in Cochrane mit Meggy und Ralf und schnell fiel die Entscheidung den Rest der Carretera Austral mit ihnen zu fahren. Natürlich durfte das "Dog-Spiel" nicht fehlen. Die Männer sind leider in Führung :-(.

Regnerische Tage führten zu schönen Begegnungen

Die Fahrradfahrer, welche die Carretera Austral fahren, sind dem Wetter voll ausgesetzt. Am Abend das Zelt im Regen aufstellen und dann noch in der Kälte zu kochen, macht weniger Spass. So kam es zu einer schönen Begegnung, als wir draussen Tee kochten und das Abendessen vorbereiteten. Jonas, den wir auf der Kajaktour kennen gelernt haben, kam in diesem Moment mit dem Fahrrad an. Total durchnässt und durchgefroren. Auch ein holländisches Paar ging es gleich, weshalb wir die drei zum Tee eingeladen haben. Und für Jonas haben wir in unserem Toyota Platz gemacht und so schliefen wir zu dritt in unserem Auto. Unser Toyota ist halt einfach ein Raumwunder:-) Ein happy Erlebnis für uns Alle. 

Hunde zum knuddeln

Caleta Tortel

Mitten im dichten Urwald an einem Meeresarm gelegen, liegt das malerische Dorf Caleta Tortel. In diesem Fischerdorf gibt es keine Strassen, sondern nur hölzerne Stege. Die aus Zypressenholz gebauten Stege winden sich am Ufer entlang und treppauf und treppab in einem wirren Geflecht durchs Dorf. Ein richtig toller Ort.

Fin de la Carretera Austral

Die Carretera Austral endet 7km südlich von Villa O'Higgins an einem Arm des Lago O'Higgins, den fünftiefsten See (836 Meter) der Welt. Diejenigen, die zu Fuss oder mit dem Fahrrad unterwegs sind, können von Villa O'Higgins weiter südwärts zu den Füssen des Fitz-Roy-Massivs in El Chaltén (Argentinien) gehen. Für alle mit einem Fahrzeug endet die Carretera Austral in Villa O'Higgins. Die Weiterreise von der Carretera Austral nach Magallanes, also in den südlichsten Teil von Chile ist ohne Umweg über Argentinien nur per Schiff von Puerto Yungay nach Puerto Natales möglich. Die Fähre bietet nur für 24 Autos Platz und die Reise dauert 44 Stunden und führt durch ein Labyrinth von Kanälen an der Westseite des Patagonischen Inlandeises vorbei. Bei Wetterglück kann man einen Blick auf die Gletscher erhaschen und Delfine sowie Wale sehen. Diese Fähre ist während der Hauptsaison im Januar/Februar jedoch bereits Monate im Voraus ausgebucht. Daher hofften wir auf unser Glück, dass wir ohne Reservation mit auf die Fähre kommen. Der ca. 1200km lange Umweg über Argentinien wollten wir nicht machen. So sind wir pünktlich, 6 Stunden vor der Abfahrt, zum Puerto Yungay gefahren. Doch wir waren nicht die Ersten: Eine chilenische Familie übernachtete bereits beim Hafen und haben so den ersten nicht reservierten Platz eingenommen. Timon und ich erkundigten uns während der Wartezeit, ob noch andere keine Reservation haben. Alle anderen hatten eine Reservation. Um 17.00Uhr begann langsam das Boarding. Unsere Hoffnung schrumpfte mit jedem weiteren Fahrzeug, dass auf der kleinen Fähre Platz einnahm. Die chilenische Familie ohne Reservation erhielten den letzten Platz auf der Fähre und Timon und ich waren traurig, dass wir den ganzen Umweg über Argentinien zurücklegen müssen. So verabschiedeten wir uns von Meggy und Ralf.
Doch plötzlich, von einer Sekunde auf die andere, hiess es, dass doch noch einen Platz frei sei. Wie das? Wir haben es bis zum Schluss nicht ganz verstanden, doch es war uns egal. Happy fuhren wir auf die Fähre und genossen die Überfahrt von Puerto Yungay nach Puerto Natales.

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