Punta Arenas gehört scheinbar zu den schönsten Städten von Chile und ist eine von wenigen, die in der Vergangenheit nicht durch einen Vulkanausbruch zerstört wurde. Die Spuren der europäischen Kolonialzeit sind in der Architektur gut erkennbar. In Punta Arenas angekommen, besichtigten wir das Nao Victoria Museum, wo unter anderem eine Replika vom Schiff von Magellan ausgestellt ist. Schon eindrücklich, wie er vor rund 500 Jahren mit einfachsten technischen Hilfsmittel die Magellan-Strasse entdeckt hat. Wusstest du, dass bis zur Fertigstellung des Panamakanals vor gut 100 Jahren, der ganze Schiffsverkehr die Magellan-Strasse passierte? Entsprechend imposant war bis zu dieser Zeit Punta Arenas als Anliegerstadt.

Ein Ausflug auf die 32 Kilometer entfernte Magdalena-Insel liessen wir uns nicht entgehen. Wir durften dort die Magellan-Pinguine von ganz nahe bestaunen. Hunderte, nein sogar tausende Pinguine sind auf der Magdalena-Insel verteilt und entsprechend laut und eindrücklich war das Pinguin-Geschnatter. Bei der Bootsfahrt zurück zum Festland konnten wir unser Glück kaum fassen, als wir von einem Wal begleitet wurden. Einfach einzigartig solche Walbeobachtungen.

Von Punta Arenas querten wir mit einer Fähre die Magellan-Strasse. Die Überfahrt dauert rund 2 Stunden. Auf dem Festland und somit im chilenischen Feuerland angekommen, staunten wir nicht schlecht, als uns ein doppelter Regenbogen empfing. Einfach himmlisch. Nur noch wenige Kilometer trennen uns vom südlichsten Punkt unserer Reise. Doch wir möchten noch eine Nacht hier bleiben. In der nähe von Porvenir suchten wir einen Stellplatz direkt an der Magellan-Strasse und verbrachten die Nacht dort. Als wir am Morgen aufgestanden sind, wurden wir von Delfinsprünge begrüsst. Wie faszinierend die Natur doch ist.  

Was machen die Königspinguine auf dem Festland?

Zufälligerweise hat sich vor über 10 Jahren eine kleine Gruppe von Königspinguinen einen Platz in einer grossen Bucht im Süden des chilenischen Teils von "Tierra del Fuego" erobert. Seither ist die Pinguinkolonie dank dem Schutz und durch die Initiative des "Parque Pingüino Rey" weiter gewachsen. Irgendwie speziell die Königspinguine so im Grünen zu sehen, oder nicht? Ich habe mir die Königspinguine grundsätzlich in kälteren Gebieten, wo es viel Eis hat, vorgestellt. 

Fazit über Chile

Nach 1 Monat Chile nehmen wir folgendes mit: Die Chilenen haben für alles Regeln und stellen damit sogar auch die Schweiz in den Schatten. Das chilenische Spanisch unterscheidet sich extrem von dem Argentinischen. Sie sprechen schneller wie die Argentinier und verschlingen die Endungen. Wir fühlen uns mit unseren Spanischkenntnissen gleich wieder ganz als Anfänger. Chile war definitiv teurer als Argentinien. Ein guter Vergleich sind die Dieselkosten: In Argentinien haben wir für 1 Liter umgerechnet ca. 0.45 Fr. und in Chile 1.40 Fr. bezahlt. Und wie hat uns Chile sonst gefallen? Sehr gut. Die Natur auf der Carretera Austral hat uns fast umgehauen mit den Fjords, Regenwälder und die atemberaubende Bergkulisse im Torres del Paine bleiben uns in bester Erinnerung. Ein Naturtraum. Chile, wir kommen definitiv wieder.